Sechs bemerkenswerte Ideen werden zum Forecast Festival erlebbar
Am 12. und 13. Oktober findet das Forecast Festival statt.
Commonplace Studio
Ihre Skepsis gegenüber Handy-Apps als neues Mittel zur Erkundung von Museen und allzu auffälligen digitalen Displays, die eine wirkliche Konzentration auf die ausgestellten Objekte erschweren, hat das kanadisch-niederländische Designduo Jon Stam und Simon de Bakker dazu veranlasst, über umgebungsorientierte Vermittlungsformen in Museen nachzudenken. Ihr Commonplace Studio in Amsterdam versucht, die Vorteile digitaler Medien mit der Vielfältigkeit des physisch erfahrbaren Museumsraums zu kombinieren. Ihr Projekt besteht aus einer Reihe von Prototypen hybrider Geräte, die neue Wege der Besucheransprache, der Kontextualisierung sowie besucheraktivierter Vermittlung beschreiten.
Jon Stam (Commonplace Studio) ist Mentee von Tulga Beyerle.
Abhijan Toto
Der in Kolkata lebende Kurator Abhijan Toto präsentiert ein kuratorisches Projekt, das den Höhepunkt einer Reihe künstlerischer Befragungen darstellt: In The Exhaustion Project lotet er gemeinsam mit Eglė Budvytytė (LT, NL), Alisa Chunchue (TH), Jessika Khazrik (LB), Sarah Naqvi (IN) und Anna Ridler (GB) die Beziehung zwischen Arbeit, Selbstpflege und einem erschöpften Körper aus. Das Projekt untersucht, wie weit Subversion durch gemeinschaftliche Erschöpfung imaginiert oder gar erreicht werden kann.
Abhijan Toto ist Mentee von David Elliott.
Omar A. Chowdhury
Ausgangspunkt für Omar A. Chowdhurys Projekt Augustijn war die zufällige Begegnung in einem Zug mit dem blonden, blauäugigen Belgier und Islam-Konvertiten Stijn aus der post-industriellen Stadt Aalst. Der in Amsterdam lebende Chowdhury, selbst ehemaliger Muslim und heute Atheist, konstruiert eine parafiktionale Erzählung, in der Erdachtes und Faktisches zusammenfließen, um so persönliche, religiöse und ideologische Fragen zu stellen, die sich aus Diskussionen mit dem tatsächlichen Protagonisten Stijn über den Islam ergeben haben.
Omar A. Chowdhury ist Mentee von Omer Fast.
MIIIN
Die Elektro-Musikerin MIIIN versucht, ein in der Zukunft lebendes intelligentes Wesen vor den bedrohlichsten Fehlern der Menschheit zu warnen. Ihre Komposition beinhaltet eine Reihe von Tracks, die live aufgeführt werden: Jeder von ihnen weist auf eine Begebenheit oder Katastrophe hin, die den Gang der Geschichte nachhaltig verändert hat. Die koreanische Künstlerin ist überzeugt, dass das Aussterben der Menschheit unvermeidbar ist. In ihrem Stück fragt sie, ob sich menschliche Vorurteile und Fehler in einem posthumanen, durch Künstliche Intelligenz regierten Zeitalter wiederholen würden.
MIIIN ist Mentee von Holly Herndon.
Saverio Cantoni
Wie definiert man Raum? Und wie Handlungsfähigkeit? Mit seiner Arbeit Organism 518400 schafft der in Berlin lebende Saverio Cantoni eine Umgebung, die durch alles, was sie enthält, aktiviert wird – durch ihre Besucher wie durch leblose Objekte, durch Materielles ebenso wie durch nicht Gegenständliches.
Saverio Cantoni ist Mentee von Laura Lima.
Julia E Dyck
Die in Montréal lebende Musikerin und Radioproduzentin Julia E Dyck lädt das Publikum ein, an einer immersiven Klanginstallation und radiophonen Performance in fünf Akten teilzunehmen. Ihr Multikanal-Hörspiel Frequency Interference beleuchtet Konzepte der Automatisierung und des Posthumanen und nähert sich dem Zusammenhang zwischen Identität und Stimme. Mithilfe von live aufgeführtem Stimmschauspiel, Musik- und Chorkompositionen, visuellen Projektionen und Audioeffekten nimmt Dyck das wenig untersuchte Potenzial öffentlich zugänglicher akustischer Infrastrukturen in den Blick.
Julia E Dyck ist Mentee von Peter Meanwell.